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19 Haziran 2009 Cuma

ABN AMRO

Die ABN AMRO Bank N.V., Amsterdam, ist eine niederländische Bank, die 1991 durch die Fusion der beiden Kreditinstitute ABN und AMRO entstand. Gemessen an der Bilanzsumme 2007 war ABN AMRO die größte Bank in den Niederlanden und die zwölftgrößte Bank der Welt, die in mehr als 50 Ländern aktiv war, 4500 Filialen besaß und rund 100.000 Mitarbeiter beschäftigte.
Im Oktober 2007 wurde sie als Objekt der bis dato größten Bankenübernahme von einem Bankentrio (Royal Bank of Scotland, Banco Santander und Fortis) übernommen. Die übernehmenden Banken teilten die weltweiten Aktivitäten hauptsächlich nach geografischen Gesichtspunkten untereinander auf. Heute wird der Name ABN AMRO als Marke und Unternehmenbezeichnung für Tochtergesellschaften von allen drei Banken weiterhin benutzt. Anfang Oktober 2008 und im Rahmen der Finanzkrise ab 2007 ist der niederländische Teil inklusive der Muttergesellschaft Fortis Bank Nederland NV im niederländischen Staatsbesitz übergegangen. Der Firmenname ABN AMRO wird als Name der niederländischen Bankfilialen von Fortis und ABN AMRO weiter geführt.

Übernahme

Im Februar 2007 gelangte die Bank durch Forderung des an ihr beteiligten Hedgefonds TCI in die Schlagzeilen, da dieser eine Ergebnisverbesserung forderte. Diese sollte nach Meinung von TCI durch ein sofortiges, temporäres Ende der Akquisitionen sowie durch den Verkauf unrentabler Geschäftssparten erreicht werden.
Im April 2007 wurde bekannt, dass die Royal Bank of Scotland (RBS), der belgisch-niederländische Allfinanzkonzern Fortis und die spanische Banco Santander die ABN AMRO unter sich aufteilen wollen. Analysten schätzten den Wert der geplanten Transaktion auf rund 65 Milliarden Euro. RBS war vor allem an der US-Tochter und am Investment-Banking interessiert. Santander wollte das Geschäft in Brasilien und Italien übernehmen und Fortis das niederländische Privatkundengeschäft und die Vermögensverwaltung kaufen. Hingegen favorisierte die Geschäftsleitung von ABN AMRO eine Fusion mit der britischen Barclays Bank. Am 23. April 2007 gaben Barclays und ABN AMRO bekannt, sich auf eine einvernehmliche Übernahme der niederländischen Bank geeinigt zu haben. Der Kaufpreis sollte bei 70 Milliarden Euro liegen und zum Großteil durch den Tausch von Barclays-Aktien vollzogen werden.

Streit um die LaSalle Bank

Kurz nachdem die geplante Übernahme gemeldet wurde, teilte ein Sprecher von Barclays zudem mit, dass man die US-amerikanische Tochter LaSalle Bank Corporation von ABN AMRO für 15,5 Milliarden Euro an die Bank of America verkaufen werde. Dieser Vorgang wurde als abwehrende Giftpille des ABN AMRO Vorstandes gegen die feindliche Übernahme verstanden, da die Royal Bank of Scotland insbesondere an diesem Tochterunternehmen interessiert war.
Am 26. April wurde eine außerordentliche ABN AMRO Hauptversammlung der Aktionäre einberufen. Es wurde beschlossen, dass ABN AMRO verkauft oder zerschlagen werden soll und hierzu auch das Übernahmeangebot von Santander, Fortis und RBS berücksichtigt werden soll. Dementsprechend akzeptierte die Hauptversammlung auch nicht die überraschende Veräußerung der LaSalle Bank an die Bank of America, welche diesen Aktionärswillen konterkarierte. Wortführend unter den Aktionären war wiederum der Hedgefonds TCI.
Am 27. April 2007 kündigte die niederländische Aktionärsvereinigung VEB Klage gegen den Verkauf der LaSalle an. Ein niederländisches Handelsgericht stoppte daraufhin den Verkauf. Das Gericht sah das Interesse der Aktionäre auf einen besseren Erlös aus den Verkauf der gesamten ABN AMRO als höher an, als das Recht der Unternehmensleitung, eigenständig ein einzelnes Tochterunternehmen zu verkaufen und somit Kaufinteressenten abzuschrecken.
Hiergegen klagte die Bank of America am 15. Mai 2007 am Obersten Gerichtshof der Niederlande. Am 29. Mai 2007 legt das RBS-Konsortium den ABN AMRO-Aktionären ein 71 Milliarden Euro-Angebot für ABN AMRO, ausdrücklich inklusive der LaSalle Bank, vor. Am 13. Juli 2007 gewann dann die Bank of America ihre Klage um den LaSalle-Verkauf. Der Vorstand der ABN AMRO benötige für den Verkauf keine Erlaubnis ihrer Aktionäre, entschied im Ergebnis der Gerichtshof. Am 1. Oktober 2007 wurde der Verkauf der LaSalle Bank an die Bank of America offiziell vollzogen.

Barclays unterliegt

Am 16. Juli 2007 verbesserte das RBS-Konsortium sein Angebot, indem es trotz des Verkaufs der LaSalle Bank den angebotenen Kaufpreis von 71 Milliarden Euro aufrecht erhielt und zudem den Baranteil der Offerte von 73 % auf 90 % erhöhte. Dieses Angebot war bis zum 5. Oktober 2007 befristet. Am 6. August 2007 bekräftigte Barclays nur ihr Kaufangebot vom April 2007. Es bestand zum Großteil aus einem Aktientausch. Da der Kurs der Barclays Aktien in diesem Zeitraum um 14 % fiel, war es faktisch niedriger als die Offerte vom April. Der überwiegende Anteil der Aktionäre stimmte sodann dem Angebot des Bieterkonsortiums zu. Ende Oktober gab das Konsortium bekannt, dass ihm 95 % aller Anteile gehören.
Der ABN AMRO-Vorstandsvorsitzender Rijkman Groening gab am 10. Oktober 2007 bekannt, sein Amt niederzulegen. Als sein Nachfolger wurde Mark Fisher, Mitglied des Vorstandes der RBS, nominiert.

Kennzahlen

Gemessen am Kernkapital von 31,2 Milliarden Dollar hatte die Bank 2006
Rang 3 in den Niederlanden (nach der Rabobank und der ING Groep),
Rang 13 in Europa bzw.
Rang 24 weltweit inne. (Quelle: The Banker; Stichtag 31. Dezember 2006)
An der Bilanzsumme von 1.300 Milliarden Dollar gemessen hatte die Bank 2006
Rang 1 in den Niederlanden,
Rang 8 in Europa bzw.
Rang 12 weltweit inne. (Quelle: The Banker; Stichtag 31. Dezember 2006)

Tochtergesellschaften

USA
Die LaSalle Bank Corporation (Chicago) war ein bedeutendes US-Tochterunternehmen der ABN AMRO. Diese war 2007 neben der J.P. Morgan Chase die größte Bank im Retailgeschäft im Mittleren Westen der USA. Für etwa 15 Milliarden Euro wurde die LaSalle Bank Corporation am 1. Oktober 2007 an die Bank of America verkauft.
Wichtige Tochterunternehmen der LaSalle Bank Corporation sind die LaSalle Bank und die LaSalle Bank Midwest. Bereits 1979 wurde die LaSalle Bank von der damaligen Algemene Bank Nederland (ABN) akquiriert. Der Kauf der LaSalle Bank Midwest am 1. Mai 1997 war die größte Akquise in der ABN AMRO Unternehmensgeschichte.

Brasilien
Der zweite ausländische Hauptgeschäftssitz der Bank lag in Brasilien mit dem 1998 erworbenen Tochterunternehmen Banco Real in Brasilien. 2003 wurde zudem die Bank Sudameris erworben, eine gleichwertige Bank im brasilianischen Markt. Im Rahmen der Zerschlagung der ABN AMRO wurden die Unternehmen der spanischen Banco Santander überlassen.

Italien
Die Bank Antonveneta wurde von der ABN AMRO im Jahr 2005 erworben. Der Verkauf war von einem nationalen Skandal (Bancopoli) begleitet. Dieser führte zum Rücktritt des Präsidenten der italienischen Notenbank Antonio Fazio.
Im Zuge der Aufspaltung der ABN AMRO ging die Banca Antonveneta im Oktober 2007 für 6,6 Milliarden Euro an die Banco Santander über. Antonveneta wurde bereits einen Monat später für 9 Milliarden Euro weiter veräußert. Käufer war die italienische Banca Monte dei Paschi di Siena.

ABN AMRO in Deutschland

In Deutschland ist ABN AMRO seit 1970 mit Filialen vertreten. 1981 erwarb die AMRO Bank die Aktienmehrheit an der Handels- und Privatbank und führte diese seit 1986 als „Amro Handelsbank AG“. 2003 wurde die Delbrück-Bethmann-Maffei AG als deutsche Tochtergesellschaft aus den neu erworbenen Banken Bethmann-Bank, Maffei-Bank und Delbrück & Co gebildet.
Seit 1999 tritt die Bank in der Bundesrepublik als Emittent von Zertifikaten auf. Zusätzlich ist ABN AMRO ab dem 6. Juni 2006 mit der browserbasierenden Handelssoftware marketindex auf dem Markt der Differenzkontrakte, auch CFDs genannt, tätig.

Sonstiges

Der Bankname wird nicht teilweise in Kleinbuchstaben, sondern vollständig in Großbuchstaben geschrieben, da es sich um eine Abkürzung, nicht um einen Eigennamen handelt.
Einen sehr hohen Bekanntheitsgrad erreicht die Bank durch das langjährige Trikot-Sponsoring des niederländischen Spitzenvereins Ajax Amsterdam.

Quelle: Wikipedia.de

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